2016 arbeitete ich an der Serie „from capitalism with love“. Die Serie entstand, als ich berufstechnisch stark vom Thema Kapitalismus und seinen negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft betroffen war. Je tiefer ich in das Thema eintauchte, desto stärker wurde mir bewusst, wie der Kapitalismus gerade westliche Gesellschaften beeinflusst und konnte lange nicht aufhören darüber nachzudenken. 
Meiner Meinung nach ist der Kapitalismus grundsätzlich ein gutes System, wenn es nur „richtig“ geführt würde. In meinen Augen hat sich unsere westliche Gesellschaft immer mehr in ihrer eigenen Gier verloren und das ursprünglich „gute“ System durch Spekulationen und Entbehrungen missbraucht, was direkt zu einem Klassengefälle und anderen in dieser Serie gezeigten Folgen geführt hat.
In der 13-teiligen Serie wurde bewusst die Anzahl der Bilder mit 13 Stück gewählt, da die Zahl oft mit dem Begriff Unglück verbunden ist. Dies soll die negative Wirkung der Gier im Kapitalismus nochmals verstärkt ausdrücken. Das Hauptziel ist es, die Menschen zum Nachdenken zu bringen, ohne sie zu schockieren oder sich angewidert wegzudrehen. Dieser Teil ist sehr wichtig und auch eine Art „Gratwanderung“, da die Grenze der Provokation für jeden an einem anderen Punkt erreicht ist. Außerdem wurden die Bilder aus einem bestimmten Grund „clean“ gehalten – es geht darum, die verschiedenen Themen leicht zugänglich zu machen, ohne visuelle Überflutung, die den Denkprozess einschränken könnte.
Mir war es wichtig, eines zu zeigen: Die Menschen wissen bereits, was vor sich geht! Es ist definitiv kein Hexenwerk, die Leute darauf hinzuweisen und es ist auch nicht die Absicht dieser Serie, aber viele Menschen nehmen diese negativen Folgen einfach hin, ohne mit der Wimper zu zucken, hauptsächlich weil sie Angst haben, ihren eigenen Wohlstand zu verlieren und/oder ihre Gier bereits zu befriedigen wurde zu einem wesentlichen Bestandteil ihres Lebens. Der Mensch stellt seine Einzelbedürfnisse eindeutig über die Bedürfnisse der gesamten Spezies – und über den Planeten Erde als Ganzes. Dies ist das Hauptproblem, auf das ich hinweisen möchte: Es gibt ein tiefes Bewusstsein unter den Menschen für diese Probleme – aber auch keine Motivation, Veränderungen herbeizuführen.
Wie Sie wissen, wirkt ein Bild oft stärker als Worte, aber nur wenn ein Thema eine gewisse visuelle Kraft besitzt, ist es möglich, das Bewusstsein des Betrachters zu berühren und Veränderungen herbeizuführen. Daher wurde dieses Thema in meinem typischem, konzeptionellen Stil visuell festgehalten, in der Hoffnung, eine "neue Klientel des bewussten Denkens“ zu schaffen und beim Betrachter den Wunsch zu wecken, ein Teil dieser Klientel zu sein.